Der chinesische Social-Media- und Glücksspielkonzern Tencent hat die Aktienrückkäufe erhöht, um in diesem Jahr mehr als 3 Milliarden US-Dollar auszugeben, da der Aktienkurs des Unternehmens auf ein Vierjahrestief sinkt.

Das in Shenzhen ansässige Unternehmen hat sich auf die Rückgabe von Bargeld an die Aktionäre konzentriert, da seine Aussichten durch Chinas schwächelnde Wirtschaft und das Vorgehen von Präsident Xi Jinping gegen Glücksspiele beeinträchtigt wurden.

Der chinesische Konzern erhöhte seine Rückkaufausgaben letzte Woche auf etwa 600 Mio. HK $ (76 Mio. $) pro Tag, ein Tempo, das nach Schätzungen von Analysten bei 90 Mrd. HK $ im nächsten Jahr 90 Mrd. HK $ erreichen könnte, was dem Rückkaufprogramm des Konkurrenten Alibaba entspricht Bernstein.

Die Rückkäufe sind Teil einer strategischen Neuausrichtung des chinesischen Technologieriesen. Pekings kartellrechtliche Prüfung seiner aggressiven Geschäfte im Inland hat seine enormen Investitionsausgaben verlangsamt, die zuvor zusätzliches Kapital verbraucht hatten.

Laut Daten der Forschungsgruppe ITjuzi tätigte Tencent in den ersten neun Monaten des Jahres nur 46 Investitionen in chinesische Konzerne, gegenüber 199 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Mit seinem Portfolio aus öffentlichen und privaten Beteiligungen im Wert von rund 140 Mrd. USD rechnet Tencent in den kommenden Monaten auch mit Verkäufen von bis zu 100 Mrd. Rmb (13,8 Mrd. USD) seiner Beteiligungen, die in die Rückkäufe fließen oder als Sonderdividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnten.

Tencent-Aktien haben seit Februar letzten Jahres mehr als 67 Prozent ihres Wertes verloren und so Tiefststände erreicht wie seit 2018 nicht mehr. Im August meldete das Unternehmen seinen ersten vierteljährlichen Umsatzrückgang und verlor später den Mantel des wertvollsten Unternehmens Chinas an den Spirituosenhersteller Kweichow Moutai.

Im Vergleich zu Alibaba von Jack Mas hat Tencent weniger getan, um seine wachsenden Aktienrückkäufe bekannt zu machen. Tencent lehnte es ab, sich gegenüber der Financial Times zu den Rückkäufen zu äußern.

Im Mai genehmigte Tencent ein Programm zum Rückkauf von 10 Prozent seiner ausstehenden Aktien in den folgenden 12 Monaten. Das Unternehmen hat in diesem Jahr 76 Millionen Aktien zurückgekauft, weniger als 1 Prozent der Gesamtzahl, aber weit mehr als die kumulierten 26 Millionen Aktien, die in den letzten zehn Jahren auf dem freien Markt zurückgekauft wurden.

James Mitchell, Chief Strategy Officer von Tencent, sagte im August gegenüber Wall-Street-Analysten, dass der Cashflow des Unternehmens aus dem operativen Geschäft und das große Aktienportfolio „erhebliche Munition“ lieferten. . . Dividenden und Rückkäufe weiterhin mit einer aggressiven Rate zu tätigen“.

Robin Zhu von Bernstein merkte an, dass „die Rückkäufe darauf hindeuten, dass das Management optimistischer ist als der Markt“.

Die Forschungsgruppe schätzte, dass Tencent im nächsten Jahr 5-6 Prozent seiner Marktkapitalisierung durch eine Kombination aus Dividenden, Rückkäufen und Ausschüttungen an die Aktionäre zurückgeben könnte.

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Zhu sagte jedoch, dass „Gaming immer noch der Schlüssel“ für Tencent sei, und fügte hinzu, dass die Investoren besorgt seien, dass Pekings strenge Beschränkungen für Jugendspiele und das laue Tempo der Spielezulassungen dazu führen könnten, dass der profitabelste Geschäftsbereich der Gruppe im nächsten Jahr weiter schrumpft.

Tencent hat in diesem Jahr Aktien der E-Commerce-Gruppe JD.com im Wert von 16 Mrd. USD an Investoren verteilt und 3 Mrd. USD aus dem Verkauf von Anteilen der Gaming-Gruppe Sea ausgezahlt.